Im Zuge des Leitbilds der funktionalistischen Stadt war Stadtplanung lange Zeit auf die Förderung der PKW-Mobilität ausgerichtet. Das führt nicht nur zu einer Erhöhung der globalen CO2-Emissionen, sondern vor Ort auch zu einem schlechteren Mikroklima durch Flächenversiegelung, wenig Grünflächen, Luftverschmutzung und Lärmbelastung. Es ist daher politischer Konsens, dass wir eine Verkehrswende brauchen. Und nun geht es um die Frage der Umsetzung: Wie kommen wir von der autogerechten zur menschengerechten Stadt? Die Initiative Nürnberg Autofrei hat es sich zum Ziel gesetzt, die Superblock-Idee aus Barcelona auf Nürnberg zu übertragen, um zur Verkehrsreduktion und zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Quartier beizutragen. Das bedeutet, dass der Verkehr weitgehend aus dem Quartier herausgehalten und auf die Hauptverkehrsstraßen verlagert werden soll. Innerhalb des verkehrsberuhigten Bereichs können ehemalige Parkflächen nun als Begegnungs- oder Begrünungsräume genutzt werden. Im Nürnberger Stadtteil Gostenhof startet solch ein Projekt ab Juni in die einjährige Pilotphase.
In dem Workshop berichtet Göran Fedder von Nürnberg Autofrei über die Entstehung und aktuellen Stand des Projektes. Auf der Basis von Erfahrungen vor Ort sowie von anderen Superblock-Projekten in Deutschland und Europa stellen Studierende der Ohm vor, mit welchen Konflikten bei der Umsetzung des Superblocks zu rechnen ist. Daran anschließend wollen wir gemeinsam diskutieren, wie unterschiedliche Bedarfe berücksichtigt werden können, wie ein erfolgreiches Konfliktmanagement aussehen kann und wie das Superblock-Projekt in Gostenhof von der Pilotphase in einen dauerhaften Zustand kommen kann.
Beteiligte: Göran Fedder (Nürnberg Autofrei), Studierende der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Susanne Götz (Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm), PD Dr. Klaus Geiselhart (forum1.5 Mittelfranken)